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Aus der Kita raus in die weite Welt

Unsere Erzieherin Elena Mönnighoff nahm sich beim DRK Brilon ein Sabbatjahr und bereiste die Welt...

Einmal eine Weltreise machen und fremde Kulturen und Länder kennenlernen: gerade junge Menschen träumen davon, ihre Tasche zu packen und einfach mal „Auf Wiedersehen“ zu sagen. Doch häufig steckt man nach der Schule bereits im Job und anderen alltäglichen Verpflichtungen fest, was dazu führt, dass der Traum der Weltreise häufig ein Traum bleibt.

Doch nicht für unsere DRK Mitarbeiterin Elena Mönnighoff, die sich ihren Traum zum größten Teil erfüllen konnte: „Ich wollte schon immer mal raus aus Deutschland und Europa, um die anderen Ecken der Welt zu entdecken. Irgendwann hab ich mir ein Herz gefasst und mit meiner Einrichtungsleitung im DRK Kindergarten Brilon, Anne Marie Scharfenbaum, über meinen Traum gesprochen“, berichtet Elena Mönnighoff. „Sie hat mich sofort dabei unterstützt, eine Möglichkeit zu finden, mir meine Reise zu ermöglichen.“

Zwar gab es für die Erzieherin, die seit 2017 in der DRK Kindertageseinrichtung Brilon arbeitet, noch nicht die Möglichkeit, über ein Lebensarbeitskonto Zeit und Geld für ihre Reise während der Arbeit anzusparen, aber es wurde ein anderer Weg gefunden. „Nach dem Gespräch mit der Personalabteilung, in dem ich den Wunsch äußerte, für ein Jahr auf Reisen zu gehen, war schnell klar, dass die DRK Brilon KiTa gGmbH mir diesen Wunsch erfüllen kann. Die DRK Brilon KiTa gGmbH erklärte sich bereit, dass ich meinen Arbeitsvertrag für ein Jahr ruhen lasse und nach meiner Reise wieder in meinen Beruf einsteigen kann. Ob ich dann in meine bisherige KiTa zurückkehre oder in eine andere war zwar unklar, aber allein die Aussicht, ohne Probleme in den Job zurückkehren zu können, hat mich für eine Reisepläne sehr beruhigt“, erzählt Elena mit viel Dankbarkeit. „Bis dann alle Formalitäten erledigt waren, hat es zwar ein wenig gedauert, aber ich bin jederzeit von meinen Kolleginnen und der Geschäftsführung in meinem Vorhaben unterstützt worden. Das war wirklich toll.“

Im März 2023 ging es dann mit zeitlicher Verzögerung endlich los für Elena. „In der Familie gab es leider einen Zwischenfall, so dass ich die erste freie Zeit noch zu Hause war und sie mit meiner Familie verbracht habe.“ Doch dann ging es los in Richtung London und danach nach Island. „Island hat mich sehr beeindruckt und war eines meiner absoluten Wunschziele. Dort war ich bestimmt nicht zum letzten Mal.“ Nach einem kurzen Zwischenstop in der Heimat ging es dann auf die Philippinen und nach Bali, wo Elena viel rumreiste und vor allem das Wetter genoss. Zwei Monate ging es mit dem Rucksack über die Inseln, wobei Elena begeistert war von der Gastfreundschaft der Menschen. „Immer, wenn man dachte, es geht nicht herzlicher und freundlicher, wurde man eines Besseren belehrt“, erzählt sie mit strahlenden Augen. „Und ich habe so viele Menschen getroffen, mit denen man einfach ein bisschen Zeit verbracht und sich gegenseitig unterstützt hat.“
Ihre dritte und längste Reiseetappe brachte Elena dann endgültig auf die andere Seite der Welt. In Australien lernte sie, dass man gar nicht unbedingt an einem Biss eines giftigen Tieres sterben muss und man die auch gar nicht zu Gesicht bekommt, ganz im Gegensatz zu Kängurus, die es dort fast so viele gibt wie Kühe im Sauerland. Doch vor allem Neuseeland hat mit seiner Natur großen Eindruck hinterlassen. „Die Westküste mit ihren Gletschern und dieser sehr beeindruckenden Natur war atemberaubend. So blaues Wasser habe ich noch nie gesehen.“ Ein besonderes Highlight war für Elena der Besuch von Hobbiton, der Kulisse aus den Herr der Ringe Filme. „Ich bin ein großer Fan und konnte mir das einfach nicht entgehen lassen“, erzählt sie lachend.

Am Ende ihrer Reise besuchte sie dann noch Tokio. „Das war echt abgefahren. Man konnte nichts lesen und es war total wuselig.“ Und auch der Rückflug nach Hause hatte seine Tücken. „Der Flug verspätete sich und irgendwann bekamen wir die Info, wir müssten noch eine Nacht bleiben. Als wir am nächsten Tag dann auf unseren Flieger warteten, war  alles recht undurchsichtig. Schließlich hieß es, dass ich über Zürich nach Hausen fliege. Als ich im Flieger saß, war ich heilfroh.“ Da war es dann auch nur noch eine kleine Anekdote, dass Elenas Gepäck nicht wie sie selbst weiter nach Deutschland reiste, sondern in Zürich blieb. „Das war mir dann egal. Ich wusste, mein Gepäck kommt bald nach und hab mich auf Zuhause gefreut.“

Im Januar ging es für Elena dann wieder zurück in die DRK Kindertageseinrichtung Brilon. „Ich hatte das Glück, dass ich wieder zurück in meine bisherige Einrichtung konnte. Und auch wenn ich zuerst Bedenken hatte, dass es dauert, bis ich wieder drin bin im Kita-Alltag, war es tatsächlich, als wäre ich nie weg gewesen“, ist Elena froh, gut wieder aufgenommen worden zu sein.

Auf die Frage, was die Reise bzw. die Reisen mit ihr gemacht haben, sagt sie, dass sie mutiger geworden ist, die Zeit mit sich selbst besser genießen kann und dass sie auch im Umgang mit den Kindern ruhiger geworden ist. „Man wird während so einer Reise entspannter bei vielen Dingen. Und ich bin nach dieser Erfahrung einfach wieder voller Energie und Tatendrang, was ich auch in meinem Arbeitsalltag spüre und einbringe.“

Und auf die Frage, ob Elena nochmal eine solche Reise angehen würde, muss sie gar nicht lange überlegen, bevor ein klares „Ja“ als Antwort kommt.